Holzspielzeug: Spaß mit dem Naturmaterial
Wer heute auf die Welt kommt, wird in einer Welt zunehmender Digitalisierung groß. Arbeiten, die früher Menschen erledigt haben, werden heute zum Teil von Maschinen durchgeführt. Im smarten Zuhause kommunizieren Elektrogeräte untereinander: Auf Zuruf schalten sich das Licht oder der Fernseher ein und die Heizung wird von unterwegs mit dem Smartphone angesprochen. Kleinkinder können zum Teil schon genauso gut mit dem intelligenten Telefon umgehen wie ihre Eltern. Wer dem Nachwuchs öfter sein Mobiltelefon überlässt, achtet besonders darauf auch eine passende Hülle zu kaufen. iPhone 12 Hüllen oder Hüllen für andere Modelle sorgen dafür, dass sich der Schaden in Grenzen hält wenn der Nachwuchs das teure Gerät einmal fallen lässt. Natürlich ist es sinnvoll, Kinder in die Welt neuer Medien und Technologien einzuführen. Doch auch traditionelles Spielzeug aus Holz bereichert das Leben. Das hat weniger mit Nostalgie zu tun als damit, Kindern einen Bezug zur Natur zu vermitteln.
Holzspielzeug blickt auf eine lange Geschichte zurück
Vermutlich gibt es Spielzeug so lange wie den Menschen. Funde, die aus der Steinzeit stammen belegen diese Theorie. Immerhin fand man in Kindergräbern wie Puppen gestaltete Tongebilde sowie Rasseln aus Knochen und Stein. Im Verlauf der Zeit entwickelten sich die handwerklichen Fähigkeiten der Menschen und so entstand immer hochwertigeres Spielzeug. So entstanden schon vor vielen Jahrtausenden kleine Pferdefiguren und kindgerechte Musikinstrumente.
Überraschend modern war Spielzeug bereits im Alten Ägypten: Der Nachwuchs spielte mit aus Holz geschnitzten Tierfiguren wie Krokodilen und Löwen. Sie konnten zum Teil sogar den Unterkiefer bewegen, was für die damalige Zeit ein beachtlicher Fortschritt war. Auch erste Brettspiele kannten ägyptische Kinder, die zum Teil aus Holz gefertigt waren. Am liebsten vertrieben sie sich mit dem „Hund und Schakal“-Spiel die Zeit. Dazu gehörte eine Hundefigur aus Ton, in die Kinder mit einem Schakalkopf verzierte Holzstifte steckten. Auch den Kindern im römischen Reich war nicht langweilig: Viele Spielsachen überlebten viele Jahrtausende und sind heute noch ein beliebter Zeitvertreib. Unter anderem liebten kleine Römer Figuren jener Tiere, die sie aus dem Alltag kannten. Schafe, Pferde, Ziegen und Hühner wurden aus Ton gefertigt. Da Holz im mediterranen Klima rasch verwittert, geben nur Ausgrabungen aus Nordafrika Aufschluss über die Produkte: Das heiße und trockene Wüstenklima schuf perfekte Voraussetzungen für die lange Haltbarkeit sorgten.
Ein ganz besonderes Relikt aus der Vergangenheit wurde in Köln entdeckt: Eine Puppenküche aus der Römerzeit gibt Aufschluss darüber, dass es damals schon Puppenhäuser gab. Sie waren vermutlich der reichen Bevölkerungsschicht vorbehalten. Im Mittelalter konnten die Nachkommen Adeliger bereits auf ein großes Spielzeugsortiment zurückgreifen: Viele Spielsachen dienten dazu, Kinder auf ihr späteres Leben vorzubereiten. Damals bekamen Mädchen Puppenstuben und Nähzeug geschenkt, während sich Jungen mit Jagdfiguren, Ritterrüstungen und Spielzeugwaffen die Zeit vertrieben. Der breiten Bevölkerungsschichte finanzierbar machte die industrielle Revolution. Ab diesem Zeitpunkt erleichterten Maschinen die Herstellung von Holzspielzeug und es konnte zum günstigeren Preis verkauft werden.
Holzspielzeug neu oder gebraucht kaufen?
Hochwertiges Holzspielzeug hat seinen Preis. Aus diesem Grund ziehen viele Eltern den Kauf gebrauchter Ware in Erwägung. Hier einige Vor- und Nachteile kurz zusammengefasst:
+ Gebrauchtes Spielzeug ist deutlich günstiger als Neuware
+ Wer gebrauchtes Spielzeug kauft, trägt zur Müllvermeidung bei: Viele Produkte sind noch völlig intakt und bereiten noch lange Freude
+ Gebraucht bekommt man auch Spielzeug, das eigentlich nicht mehr produziert wird
– Gerade bei Spielzeug für Kleinkindern sollte man auf Hygiene achten, die Kleinen nehmen die Spielsachen gerne in den Mund. Es ist generell zu empfehlen, übertragenes Spielzeug gründlich zu reinigen
– Für gebrauchtes und älteres Spielzeug bekommt man manchmal keine Ersatzteile mehr
Heute ist es so einfach wie nie zuvor, gebrauchtes Spielzeug zu kaufen. Schließlich hat fast jeder Haushalt Zugang zum Internet und in virtuellen Flohmärkten wechselt Holzspielzeug problemlos den Besitzer. Bei privaten Verkäufern gibt es meistens zwei Möglichkeiten wie das Spielzeug vom alten zum neuen Besitzer kommt: Falls möglich, sollte man sich für eine Selbstabholung entscheiden. Dann ist es nämlich möglich, die Produkte vor der Bezahlung noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen.
Ein Plädoyer für Holzspielzeug
Spielzeug aus Plastik kostet nur wenige Euro, warum etwas mehr in Holzspielzeug investieren? Wer sich den Unterschied vor Augen halten möchte, vergleicht die Materialien bei der eigenen Einrichtung. Kaum jemand würde sich in einem völlig aus Plastik gestalteten Wohnzimmer so wohl fühlen wie in einem mit Echtholzmöbeln gestalteten Raum. Ein weiterer Pluspunkt ist die lange Haltbarkeit: Hochwertiges Holzspielzeug kann sogar über Generationen weitergegeben werden.
Holz punktet außerdem mit vielen Gestaltungsmöglichkeiten. Es gibt unzählige Varianten von den bunten Bauklötzen für die Jüngsten über Holzeisenbahnen bis hin zur Kugelbahn, mit der auch Erwachsene noch liebend gerne spielen. Wer darauf achtet, dass das Material aus nachhaltiger Landwirtschaft stammt, trägt mit dem Kauf von Holzspielzeug außerdem zum Umweltschutz bei. Immerhin wächst der Wald immer wieder nach. Ein Hinweis auf Umweltverträglichkeit ist das Siegel des Forest Stewardship Councils (FSC), das sich für schonende Holzwirtschaft einsetzt.